Ich habe es versucht. Ich habe mich an schöne Strände gesetzt und versucht zu arbeiten.
Ich dachte, ich wäre die coolste digitale Nomadin ever. Und dann kam die Ernüchterung: ich kann überall arbeiten, weil mein Business das zulässt. Aber: es gefällt mir gar nicht so dolle.
Ich bin so gern unterwegs. Ich reise megagern. Aber morgens arbeiten, mittags wandern, am Abend im Hostel Party machen? Nein, das ist nichts für mich.
Letzte Woche habe ich auf der ersten Digitale-Nomaden-Konferenz Schweiz gelernt, dass das fast allen so geht. Dass Struktur wichtiger ist denn je. Dass du als Digitale Nomadin sowas von strukturiert sein musst. Und dass Hostels nicht die richtige Umgebung sind, um wirklich zu arbeiten. Und ich holte mir die Bestätigung, dass ein gutes Bett, eine klare Arbeitsumgebung und Ruhe für gute Arbeit stehen können und ich mit meinen Ansprüchen gar keine Ausnahme bin. Ob ich nun in einem guten Hotel oder in einem Co-Working-Space arbeite, ich merke, ich möchte das weiterhin trennen. Hohe Qualität braucht hohe Konzentration.
Reisen, Menschen und Kulturen kennenlernen und dann wieder arbeiten.
Für mich eher projekt- und zeitbezogen. Und genau das ist so genial, dass wir das heutzutage tun können. Ich bin so dankbar, dass ich genau in dieser Zeit lebe, in der digitalen Welt.
Fazit: ich werde weiter reisen. Werde weiter von unterwegs arbeiten. Und das schön säuberlich trennen: Heute Abenteuer, morgen Office, übermorgen schaun wa mal.
Mir ist aber auch das riesengrosse Geschenk bewusst, welches ich in Form meiner beiden Reispässe in der Tasche trage. Nicht jeder kann überall hin. Ich verstehe es bis heute noch nicht, warum Menschen anhand eines Reisepasses als einreisewürdig oder -unwürdig «eingeteilt» werden. In Zeiten, wo ich die Grenzen eigentlich nur an unterschiedlichen Sim-Karten, Sprachen und Währungen spüre, sollte es doch möglich sein, diese Art von Grenzen erst in den Köpfen, dann überall einzureissen. (Ich meine damit nicht, dass wir alle gleich sind, ich liebe die Unterschiedlichkeit, die Kulturen, die Sprachen, all das. Aber Diskriminierung ist und bleibt unmenschlich.)
Ich bin dankbar, dass mich das Leben durch seine Wellen spült, dass ich auf und ab surfen kann und vor allem: dass ich da bin wo ich jeweils gerade bin. Dass ich meine eigene Welt in der Hand habe, dass ich so frei bin, machen zu können, was mir Spass macht. Und das mittlerweile ausnahmslos.
Danke ans Leben.
Und diesmal auch ein riesiges MERCI an die Referenten der #digitalenomadenschweiz
Namentlich hier: Adrian und Birgit, Ihr habt mich sehr inspiriert, dran zu bleiben und Rolf und Lorenz vom Verein Digitale Nomaden Schweiz.
Hier noch Links:
Konferenz 2018 Aufzeichnung (Achtung, ist Querformat, aber so bleibst du beweglich…)
Verein Digitale Nomaden Schweiz
Facebook-Gruppe Digitale Nomaden Schweiz
Die Digitale Nomaden-Konferenz in Berlin DNX
Lorenz Ramseyer auf LinkedIn
Rolf Arni auf LinkedIn
Birgit Pestalozzi auf LinkedIn
Adrian Sameli auf LinkedIn